Freitag, 17. Mai 2013

100 TAGE

Seit genau 100 Tagen sind Jonathan und ich nun in Korea. Die Koreaner feiern den 100sten Tag nach der Geburt eines Kindes, weil es dann die schwierigste Phase überlebt hat (dieser Brauch kommt noch aus einer Zeit in der die Säuglingssterblichkeit sehr hoch war).
Und na ja, nachdem auch wir nun die ersten 100 Tage "überlebt haben", scheint doch das Schlimmste überstanden, oder?
Ehrlich gesagt: Nein. Denn bisher sind wir vom Culture Shock verschont geblieben. Natürlich schüttelt man über die ein oder andere Sache oder Verhaltensweise den Kopf, lacht vielleicht und denkt sich seinen Teil, aber wir haben bisher keinen dieser typischen Culture-Shock-Tage gehabt an dem man alles Scheiße findet. Im Gegenteil! Ich möchte unser 100 Tage Jubiläum nutzen, um ein erstes Zwischenfazit zu ziehen über Dinge, die ich mir schlimmer vorgestellt hatte als sie tatsächlich sind (und mir dann diesen Post hoffentlich immer wieder durchlesen, wenn der echte Culture Shock kommt ;-))

1. Das Essen:
Das koreanische Essen war meine größte Sorge nachdem wir auf unserem Orientation-Trip zweimal richtig daneben gegriffen haben bei der Bestellung in Restaurants und Gerichte serviert bekamen die für meinen Geschmack so unfassbar viel zu scharf zum Essen waren.
As it turns out: Klar essen die Koreaner deutlich schärfer als die Deutschen und bei diversen Gerichten bin ich auch nach ein paar Wochen Gewöhnung weit davon entfernt diese jemals essen zu können, aber es gibt auch viele leckere Sachen, die man ohne Probleme auch mit europäischem Magen und Geschmacksnerven vertragen kann. Meine derzeitigen Favoriten: Gimbap, Donkasse, Mandu und Tteokgug! Yummy!

2. Wir finden keine Freunde
Koreaner kennenzulernen und mit ihnen Freundschaft zu schließen ist tatsächlich schwer. Die Expat Community (und vor allem auch die deutsche Community) ist allerdings sehr aktiv, sehr hilfsbereit und es gibt immer etwas, was man unternehmen kann. Insbesondere die deutsche Krabbelgruppe und der deutsche Club haben Jonathan und mir schon viel Abwechslung und Spaß gebracht. Tiefe Freundschaften sind natürlich nach 100 Tagen noch nicht entstanden, aber ich denke wir sind auf dem richtigen Weg.

3. Ich finde keinen Job
Mmmmhm, ok, das ist jetzt der eine Punkt vor dem ich Angst hatte und der tatsächlich nicht ganz einfach zu lösen ist. Trotz diverser Anläufe und einiger guter Kontakte und Gespräche hat sich an dieser Front leider noch nichts getan.

In Summe hört man hoffentlich raus, dass wir uns wirklich wohl fühlen! Und weil die Koreaner sich so freuen, dass wir schon 100 Tage da sind, ist heute sogar Feiertag in Korea! ;-) Ok, heute wird nicht "Ankunft der Reuters" sondern "Buddha's Birthday" gefeiert, aber schön wars trotzdem, dass Roland heute frei hatte und wir was unternehmen konnten anlässlich unseres "Jubiläums" :-)

Übrigens: In weniger als 100 Tagen sind wir dann auch schon das erste Mal wieder in Deutschland zu Besuch! Vielleicht kriegen wir dann dort einen Culture Shock?!?!? ;-)

1 Kommentar:

  1. Hallo Ihr Lieben! Wie sieht es aus mit Neuigkeiten? Oder hat der Alltag Euch im Griff? Vermisse Euch Mama

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