Freitag, 15. März 2013

Schnell noch...

...ein kleiner Bericht vom letzten Wochenende bevor wir heute Abend schon wieder in das neue Wochenende starten!

Zuerst mal das aller ungewöhnlichste: Es hat geregnet! Ohne Witz! Am letzten Sonntag hat es wirklich geregnet! Unfassbar! Wir haben diesen Tag dann also nur für ein paar Erledigungen und ein bischen Arbeit im Haus genutzt (neue Bilder sind aufgehängt, eine nicht richtig schließende Tür wurde von Roland repariert usw.)

Samstag war dafür umso schöner! Wir hatten sagenhafte 23 Grad (!!!) und haben einen Ausflug zum Namsan Park gemacht. Ausflug hört sich so nach "weit weg" an, in Wirklichkeit sind es von unserer Wohnung bis zu einem der größten Parks der Stadt aber nur ungefähr 15 Minuten mit dem Bus :-)

Man unterschätzt manchmal wie hügelig es hier in Seoul wirklich ist! Vom Eingang des Namsan Parks bis zum Fernsehturm Seoul, der oben auf dem Namsan Berg liegt, ist es wirklich ein steiler Aufstieg, den die meisten Leute entweder mit dem Bus oder mit der Seilbahn bewältigen. Aber sportlich wie wir sind, sind wir natürlich gelaufen (was für Roland deutlich anstrengender war als für mich, weil er noch ein ca. 11kg schwere, schlafende Wärmflasche auf den Bauch gebunden hatte!). Oben angekommen, war es dann sehr schön! Die Aussicht war zwar nicht perfekt weil am Samstag zum ersten Mal ein wenig Yellow Dust zu spüren war, aber dennoch hatten wir Spaß dort oben. Besonders Jonathan, der sich ja den ganzen Aufstieg lang ausgeruht hatte und dann oben wie ein Wilder rumgerannt ist und die Koreaner wieder zu lauten: "Oh, CUTE!" - Ausrufen (ausgesprochen: Oooo, Kiu-tö!) gebracht hat!
N Seoul Tower
Ein weiteres Highlight war dann unser (spätes) Mittagessen in Itaewon. Wir waren in einem dieser "Dumpling-Places" und haben super lecker gegessen! Jonathan hat mal wieder ALLES mitgegessen. Er hatte zum ersten Mal in seienm Leben Muscheln... Scheint geschmeckt zu haben :-)
 


What to do on a Thursday morning...

Nachdem unser für gestern geplantes Play-Date mit einer anderen deutschen Mama kurzfristig ausgefallen ist, weil die andere Familie krank ist, haben Jonathan und ich gestern spontan einen kleinen Ausflug gemacht.
Reiseführer aufgeschlagen, nach dem Zufallsprinzip was ausgesucht und los gehts... Naja, so ganz zufällig war die Auswahl doch nicht... Wir sind nach Insa-dong gefahren. Dort waren Roland und ich schonmal auf unserer Orientation-Reise im Oktober und ich fand es wirklich schön dort.
Jonathan hat das ganze aber erstmal nicht so interessiert, er hat im Manduca geschlafen... 

Sleepy baby...

So leer sieht man die Hauptstrasse von Insa-dong wohl selten. Wir haben in den letzten Wochen schon öfter festgestellt, dass zwischen 10 und 12 Uhr vormittags irgendwie eine "tote" Zeit ist. Keine Ahnung was die Koreaner dann machen, aber auf der Straße unterwegs sind sie jedenfalls nicht ;-)  
 



In Insa-dong gibt es endlos viele Läden für traditionelles koreanisches Kunsthandwerk, über 70 Kunstgalerien, diverse Antiquitätenhändler und Teehäuser. Besonders schön ist die Passage Ssamziegil. In den kleinen Shops gibt es individuelle handgefertigte Klamotten, Taschen, Accessoires, Deko, Krimkrams und so weiter. Es ist quasi ein koreanisches Dawanda das nicht online sondern in echten Shops verkauft... LIKE!




Der Layout von Ssamziegil ist auch wirklich cool: Man läuft den leicht ansteigenden Weg (das ist nämlich nicht schief fotografiert, sondern tatsächlich schief ;-)) immer im Kreis herum an den vielen kleinen Geschäften, Ateliers und Werkstätten vorbei bis nach oben bis zum Rooftop-Cafe mit Dachgarten.

Von Insa-dong aus sind Jonathan und ich noch ein bißchen rumgelaufen und haben uns die Umgebung anschaut. Zufällig sind wir am Jogyesa Tempel vorbeigekommen. Das ist einer der größten und wichtigsten buddhistischen Tempel in Korea und im Gegensatz zu den meisten anderen buddhistischen Tempeln die abgelegen in den Bergen liegen, ist dieser hier MITTEN in der Stadt.  Leider (aber auch verständlicherweise) durfte ich dort keine Fotos machen, weil gerade gebetet wurde (zumindest habe ich das aus den wilden Gesten eines Aufsehers abgeleitet der mir auf jeden Fall irgendwas mitteilen wollte). Ungefähr 150 Menschen standen, saßen und knieten in und vor dem Tempel und folgten den Gebeten der Mönche, diesem gleichzeitig sehr schönen und beruhigenden aber auch für europäische Ohren etwas seltsamen Singsang. Jonathan hat auch ganz ruhig und andächtig gelauscht (vielleicht war er aber auch nur eingeschüchtert von dem wild fuchtelnden Aufseher ;-)).

Mit Hilfe meines koreanischen Super-Smartphones und lauter toller koreanischer Apps habe ich dann festgestellt, dass wir gar nicht weit vom Kyobo Bookstore entfernt sind. Also haben Jonathan und ich noch einen Abstecher dorthin gemacht. Wir waren schon einmal mit Roland an einem Samstag dort gewesen und es war unvorstellbar voll dort. Der Kyobo Bookstore ist einer der größten Buchläden die ich je gesehen habe und hier in Seoul der Buchladen mit der größten Auswahl an Foreign Books. Neben einer wirklich großen Auswahl an englischen Büchern gibt es sogar auch ein Regal voll deutschsprachiger Literatur.
Gestern jedenfalls war der Andrang dort nicht annähernd so schlimm wie am Wochenende und nachdem wir uns ausgiebig bei englischen Bestsellern sowie koreanischen und englischen Kinderbüchern umgesehen hatten, haben Jonathan und ich uns im Food Court dort sogar noch ein Mittagessen gegönnt. Mmmmhm, lecker!
Jonathan genießt sein/unser Chicken Curry mit Reis


Donnerstag, 7. März 2013

Update von Jonathan



Juhu! Spring is coming…
Endlich können wir mehr Zeit draußen verbringen. Bei milden 10-14 Grad diese Woche waren Jonathan und ich jeden Tag auf dem Spielplatz. Praktischerweise ich ein kleiner Spielplatz nur ca. 50m von unserem Haus entfernt. Dort gibt es zwar nur ein Klettergerüst, zwei Schaukeln und ein paar dieser Hopse-Tiere, aber Jonathan findet es klasse! 

Juhu, wir gehen raus!

Jonathans Lieblingsgerät auf dem Spielplatz!
 
Jonathan kann inzwischen übrigens nicht nur vorwärts, sondern auch rückwärts und seitwärts gehen. Er kann an sich selbst und an anderen zeigen: Nase, Augen, Brille, Kopf, Mund, Ohren, Bauch und Füße. Er kann sich seine eigenen (wenigen :-)) Haare kämmen und die seines Teddys. Im Buch erkennt er fast alles: Hund, Katze, Maus, Pferd, Schwein, Hase, Vogel, Fisch, Elefant, Pinguin, Auto, Feuerwehr, Sonne, Mond, Stern, Haus, Zahnbürste, Haarbürste… Das ist noch längst nicht alles, aber ich erspar euch jetzt mal die weitere Aufzählung (nicht, dass es langweilig wird). Jonathan kann auf die Couch hochkrabbeln und in unser Bett. Seine Versuche ganz allein aus einem Becher zu trinken gehen manchmal noch daneben und enden in einer Dusche für ihn… Er klatscht in die Hände oder hält sich die Ohren zu wenn man ihn danach fragt. Und wenn er gute Laune hat und man ihn bittet: Kriegt Mama (oder Papa) ein Küsschen? bekommt man sogar einen unfassbar nassen Schmatz auf den Mund gedrückt. Zuckersüß!!!!!

Und Jonathan fängt so langsam an richtig zu brabbeln: Mama, Papa, Wauwau und Ball geht ja schon ne ganze Weile. Inzwischen lernt er fleißig Lebensmittel: Toastbrot ist immer noch „Bam“ (wohl wegen des Geräusches des Toasters), „Nane“ ist seine Nachmittags-Snack-Banane und sein neues Lieblingsgetränk ist „Miiie“ (=Milch). Wenn er was trinken will deutet er übrigens auf seinen Becher und sagt „A-Lu“, was so haben wir inzwischen verstanden „ein Schluck“ heißen soll. Der Herd ist „hei“ (=heiß) und wird nur aus Sicherheitsentfernung angeguckt. Wenn Jonathan manchmal das Gleichgewicht verliert und auf seinen gut gepolsterten Pampers-Popo fällt sagt er „blum“ (=Plumps) und wenn er mir abends hilft die Vorhänge zuzumachen sagt er „tu“ (=zu).  Das Auto macht „brumm“ und der Vogel sagt „pie-pie“. Das Häschen macht „opl-opl“ (=hoppel, hoppel, dazu hüpft Jonathan dann auf und ab) und die Kuh macht „mmmmm“ (= Muh). Die Katze hat Jonathan allerdings noch nicht so gut drauf, statt Miau macht sie bei ihm eher „amie“… Und bei der Uhr bringt er auch immer noch ein bisschen was durcheinander: Statt „tick-tack“ macht sie bei ihm „ta-ti“. :-)

Sein absolutes Lieblingswort ist allerdings „Buch“. Und das soll genau das heißen was da steht. Unser Kind liest immer noch wahnsinnig gern und verschwindet ab und zu in seinem Zimmer, kommt mit einem Buch zurück und sagt „Buch aguge“ (= Buch angucken). So süß! Da kann man dann auch nicht nein sagen, selbst wenn man das Buch vielleicht schon 10 Mal an dem Tag angeschaut hat. 

Bestimmt habe ich noch ganz viele Dinge vergessen… Es ist wirklich unfassbar wie viel so ein kleiner Zwerg in diesem Alter jeden Tag, jede Woche, jeden Monat lernt. Und es macht so viel Spaß dabei zuzuschauen :-)
 

Dienstag, 5. März 2013

Weekend Fun

Tja, unverhofft kommt oft... So ist das wohl, wenn man neu ist irgendwo auf der Welt und noch keine wirkliche Ahnung hat: Letzten Mittwoch haben wir erfahren, dass am letzten Freitag Feiertag war (Korean Independence Day) und so hatten wir unerwartet - und dafür umso schöner - ein langes Wochenende zu dritt! Das haben wir auch gleich mal genutzt um die Stadt ein bisschen unsicher zu machen...

Das Wetter war wie immer super (ich bin jetzt seit 4 Wochen hier und es hat 1x geschneit, 1x geregnet und sonst hatten wir fast jeden Tag Sonnenschein) und diesmal waren wir bestens gelaunt in Jongno-gu (in der Nähe von Rolands Büro) unterwegs.

Unsere Eule - wie immer ein Sonnenschein :-)

Mitten in der Stadt und doch sind die Berge so nah...
Rolands Büro - wo Siemens ist, ist oben ;-)



In Jongno-gu gibt es diverse Tempel wie zum Beispiel den Gyeongbokyung Palace...
Gate zum Gyeongbokgung Palace

Im Hintergrund: Typisch koreanischer Tempel; Im Vordergrund: Typische deutsche Touristin :-)
Im "Korean Folk Village"
Zum Mittagessen waren wir dann in einem typisch koreanischen Restaurant: Mit ganz vielen kleinen Schälchen auf dem Tisch und das Essen wird an einem niedrigen Tisch auf dem Boden sitzend eingenommen. Jonathan hats super gefallen (und übrigens auch geschmeckt), er ist die ganze Zeit um den Tisch gelaufen und hat abwechselnd bei Papa und Mama mitgegessen...


Apropos Essen: Snacking mögen die Koreaner auch sehr gern. An jeder Ecke kann man irgendwelche Kleinigkeiten kaufen. So zum Beispiel am "Zuckerwatte-Moped" oder am "Teigbällchen-Minibus", der praktischerweise direkt aus der Kofferraumklappe verkauft...

Das "Zuckerwatte-Moped" - klein, wendig und flexibel... 
Der "Teigbällchen-Minibus" - die koreanischen Kinder findens klasse :-)
Fazit: Schön wars! Und wir freuen uns schon auf die nächsten unverhofften Feiertage ;-)

Freitag, 1. März 2013

Die Möbel sind da!

Da ging es dann doch mal schneller als erwartet... Nachdem wir ziemlich lange nix oder nur unkonkretes über den Verbleib bzw. die Ankunft unseres Containers gehört hatten, kam dann auf einmal die Info: Am Samstag (16.02.) kriegt ihr eure Sachen! Wahnsinn!
Die Leihmöbel wurden am Vormittag abgeholt und uns war ganz schön mulmig zumute in einer Wohnung in der wirklich NICHTS außer einem nagelneuen High-End-LCD-TV stand (kam mir ein bischen vor wie eine... naja, sagen wir mal eine dieser "bildungsfernen Familien"...) Im Hinterkopf hatten wir uns schon Notfall-Pläne gemacht, in welches Hotel wir gehen, falls der Spediteur doch nicht am gleichen Tag mit unseren Sachen kommt...
Doch dann gings los! Und zwar richtig! 10 (nicht übertrieben es waren wirklich so viele!) koreanische Mitarbeiter der Spedition haben in einer wirklich unfassbaren Geschwindigkeit unsere 176 (!!! ebenfalls nicht übertrieben, ich hab die Packliste zum Beweis) Packstücke in die Wohnung getragen, ausgepackt, aufgebaut und eingeräumt! Grandios!
Noch viel grandioser war allerdings, dass von unseren Sachen wirklich fast nichts kaputt gegangen ist und die Horror-Geschichten, die wir gehört hatten zum Glück nur Geschichten geblieben sind. Manche Sachen sind jetzt zwar hier die nicht hier sein sollten (zum Beispiel haben wir viel mehr Bücher als wir wollten, der Packer in Deutschland war anscheinend farbenblind, denn meine Markierung was mitgenommen werden soll mit roten vs. gelben Zetteln war eigentlich idiotensicher, und an der ein oder anderen Stelle waren die Packer etwas zu gründlich was das "Alles mitnehmen" angeht... Es ist tatsächlich der Badewannenstöpsel aus Fürth aufgetaucht! Sorry an unsere Nachmieter! Andre und Sonja, wir bringen das Ding bei Gelegenheit mit nach Deutschland...)
Bücher, die eigentlich in Deutschland bleiben sollten...

Zwischenzeitlich herrschte ein ziemliches Chaos in der Wohnung, für Jonathan war es allerdings ein einziger Abenteuerspielplatz... Er läuft inzwischen wirklich gut und hatte einen Riesenspaß zwischen den Möbeln und Kisten Verstecken zu spielen und hin und her zu laufen.
Mittendrin statt nur dabei!

Fast 2 Wochen sind unsere Sachen nun also schon da, aber wirklich eingerichtet ist Wohnung noch nicht. Es sind immer noch nicht alle Sachen an ihrem Platz, die Bilder an der Wand und die Deko und all solche Sachen fehlen noch, aber auf vielfachen Wunsch hier doch schonmal ein paar erste Eindrücke von der Wohnung...
Unsere neue Couch - Wohnzimmer

Blick in die Küche - Wohnzimmer

Unser neuer Fernseher - Wohnzimmer

Küche

Jonathans Zimmer

Jonathans Zimmer