Donnerstag, 25. April 2013

Quizfrage des Tages

Wie viele Taxis gibt es in Seoul? Also meistens mehr als genug... Man braucht einfach nur aus der Tür zu gehen, maximal 1-3 Minuten warten und schon ist ein freies Taxi da. Absolutes NO GO in dieser Situation ist allerdings wildes Winken, so wie man es vielleicht in Deutschland machen würde. Hier in Korea hält man eine Hand dezent auf ca. Hüfthöhe ein wenig ausgestreckt und siehe da, das Taxi hält an.
Und weil es nicht nur so einfach und praktisch, sondern auch noch eins der wenigen Dinge hier in Korea ist, das im Vergleich zu Deutschland billiger ist, fahren Jonathan und ich eigentlich jeden Tag mit dem Taxi zum Kindergarten (für den Rückweg nehmen wir dann meistens den Bus, nachmittags haben wir mehr Zeit). Die ca. 3km von unserer Wohnung zum Kindergarten kosten mit dem Taxi umgerechnet 2€. Ziemlich fair, don't you think?

Wie fast alle Koreaner finden auch die Taxifahrer Jonathan, diesen kleinen süßen, "langnasigen", haarlosen (zumindest im Vergleich zu koreanischen Kindern) Jungen ziemlich toll und wollen ihn bespaßen. So kommt es manchmal zu sehr lustigen Situationen...
Zunge Schnalzen, ständiges Nicken, komische Geräusche, Tierimitationen und dauerhaftes Nach-hinten-Schauen bei wilder Fahrweise sind Standards im Repertoire des Kinderentainments an Bord. Aber es geht noch besser:
Ein Taxifahrer fand es ganz toll für Jonathan zu singen. Zuerst sang er "Edelweiß" aus "The Sound of Music" in seiner besten Opernsänger-Imitations-Stimme (weil er herausgefunden hatte, dass wir deutsch sind und wohl dachte, dass die Trapp-Familie ebenfalls deutsch war... Nee, sie waren Österreicher ;-)) Als er merkte, dass dieser Song nicht so besonders gut bei Jonathan ankam, gab er "Twinkle, twinkle little Star" zum besten. Leider kannte er aber den Text überhaupt nicht und hat deshalb irgendwelche Wörter halb englisch, halb koreanisch wild zusammengewürfelt. Well, that was fun ;-)
Ein anderes Mal hatten wir einen Taxifahrer der einen ziemlich starken Schluckauf hatte. Da es an diesem Morgen ziemlich "stau-ig" war, konnte er während des langsamen Fahrens immer wieder Wasser trinken (was ja angeblich helfen soll). Leider wirkte das aber nicht. An einer roten Ampel entschied sich unser netter Fahrer dann doch einfach mal das Fahrzeug zu verlassen, eine Runde um das Taxi zu rennen und ein paar Kniebeugen gegen seinen Schluckauf zu machen. Jonathan und ich kamen uns ein bisschen vor wie bei der versteckten Kamera, waren dann aber doch auch sehr gespannt: Hat es was gebracht? Der Taxifahrer stieg wieder ein... Einundzwanzig, Zweiundzwanzig, Dreiundzwanzig... HICKS! Tja, das ging wohl daneben. Meine Überlegungen ihn mittels Erschrecken von seinem Schluckauf zu befreien, habe ich aber im Hinblick auf meine und Jonathans Sicherheit schnell wieder aufgegeben :-)

Gotta love Korean Taxi Driving! Und kein Wunder, dass Jonathan zur Tür läuft, seine Schuhe aufhebt, mir diese und seine Jacke entgegenstreckt und "Tatti, tatti, brumm-brumm" ruft, wenn ich ihn morgens frage: "Wollen wir jetzt mit dem Taxi zum Kindergarten fahren?" :-)

Ach, und die Antwort ist übrigens: 23.000!!! Es gibt tatsächlich 23.000 Taxis in Seoul!

2 Kommentare:

  1. Wenn wir demnächst in Seoul Taxi fahren werden, nehmen wir auf alle Fälle Jonathan mit. Dann macht das wenigstens Spass, egal ob mit oder ohne Stau. Liebe Grüße und danke auch für diesen Beitrag,

    Helmut

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  2. ...dabei fällt mir noch ein: Edelweiß habe ich auch schon mit meinem Kunden beim Karaoke singen dürfen. Und da die Koreaner ziemlich verrückt auf Karaoke sind, ist wohl klar, woher der Taxifahrer das hatte.

    H.

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