(Und nur damit keine Missverständnisse auftreten: Roland war natürlich auch mit uns unterwegs, aber für ihn war es nicht das erste, sondern das zweite Mal, dass er Korea verlassen hat :-))
Aber zu unserer Reise:
Wir waren knapp eine Woche lang in Beijing! Wie vielleicht einige von euch wissen, hatte ich gewisse, naja sagen wir mal, kleinere Vorbehalte gegenüber China... Dennoch war es ein absolutes Must-Do auf meiner Reisewunschliste während unserer Zeit in Korea und ich bin froh, dass wir hingefahren sind. Trotzdem bin ich jetzt wo wir wieder zurück sind, hin- und hergerissen, was ich von China halten soll (wohlwissend, dass ich nur einen absoluten Mini-Ausschnitt dieses riesengroßen Landes gesehen habe und Beijing wohl nicht repräsentativ für ganz China ist. Aber trotzdem... you know...).
Es gibt in Beijing wirklich beeindruckende Sight-Seeing-Spots und wir haben versucht die wichtigsten anzuschauen.
TAG 1:
Der einzige Tag an dem das Wetter schön war! Wir haben den Lama Tempel besucht.
Was die Chinesen ja echt drauf haben, ist sich wohlklingende Namen für ihre Tempel und Gebäude auszudenken: Wir waren zum Beispiel im "Pavillon des Zehntausendfachen Glücks", im "Palast der Harmonie und des Friedens" (beides im Lama Tempel) sowie in der "Halle des Wohllebens und der Langlebigkeit" und im "Pavillon des Buddhistischen Wohlgeruchs" (beides im Sommerpalast). Hat was, finde ich...
Wie immer nicht ganz unwichtig für Jonathan: Das Essen! Zuerst hat er von einem Mann auf der Straße einen Pfirsich geschenkt bekommen und dann es noch echt leckeres chinesisches Abendessen! Hier wird natürlich mit Stäbchen gefüttert!
TAG 2:
Jonathan und ich haben den Platz des Himmlischen Friedens und die Verbotene Stadt angeschaut.
Am Nachmittag waren wir noch auf der Wangfujing (eine Shopping-Straße) und in der "Snacking Street". Dort gab es tatsächlich "Köstlichkeiten" wie gebratene Skorpione am Spieß. Nein, ich habe sie nicht probiert! (Ehrlich gesagt, habe ich mich nicht wirklich lange in dieser Straße aufgehalten, weil meine Nase und mein Magen recht sensibel auf die ganzen Gerüche reagiert haben!)
Jonathan auf dem Tian'anmen |
A few impressions of the Forbidden City...
TAG 3:
Quasi direkt hinter der Verbotenen Stadt liegen der sogenannte Kohlehügel und der Beihai Park. Weil ein Palast nach dem Fengshui immer einen Berg im Rücken haben muss, wurde der Kohlehügel hinter der Verbotenen Stadt einfach künstlich aufgeschüttet. Voila, so einfach geht Fengshui :-)
Normalerweise hat man vom Kohlehügel aus einen wundervollen Blick über die gesamte Forbidden City, da es aber so versmogt war an diesem Tag erspare ich euch die Fotos, die aussehen als hätte ich versucht besonders dreckigen Nebel zu fotografieren...
Im Beihai Park war das Highlight eindeutig die weiße Pagode auf der Jadeinsel.
Mittagssnack im Park |
Den Nachmittagsregen haben wir einfach mal ignoriert und sind in das Hotelschwimmbad geflüchtet und haben im riesengroßen Hotelbett Geschichten gelesen. War auch schön!
TAG 4:
Shopping am Morgen: Jonathan und ich waren vormittags nochmal allein unterwegs und haben uns im Handeln versucht. Auf den diversen Märkte die von unserem Reiseführer und Bekannten empfohlen wurden, ist das nämlich oberste Pflicht... Mindestens 50%, besser 80% kann man runterhandeln und auch wenn sich die Verkäufer beschweren und winden wie Fische am Haken, wenn man versucht den Preis noch etwas weiter zu drücken, kann man sich sicher sein, dass sie immer noch einen Gewinn bei der Sache machen und nie auf einen Preis eingehen würden, der ihnen nicht passt.
Am Nachmittag haben wir dann zu dritt einen Ausflug zu den "Hinteren drei Seen" gemacht (Xi Hai, Hu Hai und Qain Hai). Wo einst die Prinzen wohnten, haben sich jetzt viele Cafes und Bars angesiedelt und vor allem Abends muss hier echt viel los sein.
Blick auf Hou Hai - leicht verregnet |
Jonathan genießt seine Saftschorle, bei der anschließenden Rikscha-Fahrt schaut er schon etwas skeptischer aus der Wäsche ;-)
TAG 5:
Am Freitag hatten wir dann einen Fahrer und wollten uns eigentlich von ihm die ca. 100km raus aus Beijing zur Chinesischen Mauer fahren lassen, aber das Wetter hat uns leider einen Stricht durch die Rechnung gemacht... Aufgrund wirklich starken Regens hat uns der Fahrer erklärt, sei die Mauer an diesem Tag nicht begehbar, weil es in der Vergangenheit zu Unfällen gekommen sei. Ob das wirklich stimmt haben wir bis heute nicht ganz nachvollziehen können, jedenfalls wäre der Besuch sowieso ins Wasser gefallen und bei einer Sicht von 50m und weniger macht die Große Mauer auch eher wenig Spaß.
Statt dessen haben wir uns dann zum Sommerpalast fahren lassen - ebenfalls eines der touristischen Highlights die man bei einem Besuch in Peking unbedingt gemacht haben sollte. Trotz Regen hat es uns dort super gefallen, die Fotos sind aber natürlich nicht so grandios geworden wegen des Wetters.
Am späten Nachmittag sind wir dann noch im Olympia Viertel gewesen und haben uns anschließend einen echten "Beijing Duck" zum Abendessen gegönnt. Lecker!
Jonathan am "Vogelnest" (Olympic Stadium) |
TAG 6:
An unserem letzten Tag in Beijing haben wir den Himmelsaltar (Tian Tan) angeschaut und den Pearl Market unsicher gemacht.
Die eigentliche Attraktion war aber mal wieder Jonathan... zumindest für die Chinesen ;-)
So klein und schon so viele Fans |
So, und wie wars jetzt in Beijing?!? Mein Fazit:
Viele der Chinesen waren wirklich nett zu uns. Jonathan ist wie immer der große Renner bei allen Asiaten (was ich allerdings nicht so gut fand war, dass ständig ungefragt Fotos von ihm gemacht wurden... er ist sicherlich auf ca. 500 Bildern von irgendwelchen Chinesen und diese Zahl ist nicht übertrieben!!!!). Anders als in Korea haben mir tatsächlich mehrfach nette Passanten geholfen den Kinderwagen irgendwelche Stufen hochzutragen, wenn ich mit Jonathan allein unterwegs war und es ist selbst in der vollgestopften U-Bahn immer jemand für uns zwei aufgestanden und hat uns einen Sitzplatz angeboten!
Auf der anderen Seite komme ich ja mit ein paar Verhaltensweisen nicht so gut klar... Zum Beispiel die Tatsache, dass die Taxifahrer hemmungslos versuchen Touristen abzuzocken! Die meisten weigern sich den Taximeter anzumachen und verlangen Mondpreise, sobald man ihnen sagt, dass das Ziel der Fahrt ein eher hochpreisiges Hotel ist. Als ich zum Beispiel von der Verbotenen Stadt zum Hotel zurückfahren wollte, wurden mir Preise zwischen 120 und 150 RMB angeboten... Als ich dann endlich einen Fahrer gefunden hatte, der bereit war mit Taximeter zu fahren, bin ich für 35 RMB zum Hotel gekommen... Kein Vergleich zu Korea, wo die Taxifahrer ungefragt immer den Taximeter anmachen und einfach dorthin fahren wo man hin will...
Darüber hinaus find ich die Tischmanieren der Chinesen echt gewöhnungsbedürtig... Dass laut geschmatzt wird und erstmal alles in den Mund gesteckt wird und anschließend die nicht essbaren Bestandteile (Knochen etc.) wieder aus dem Mund rausgeholt werden, wusste ich schon vorher. Aber dass wirklich Menschen in einem Restaurant (!!!) auf den Boden spucken, hat mich doch ein wenig angeekelt.
Noch schlimmer - aus meiner Sicht - sind allerdings die chinesischen Kleinkinder. Ich weiss, dieser Satz klingt komisch aus dem Mund der Mama eines Eineinhalbjährigen... I really don't want to go into detail, but you might have a look at this: http://www.chinese-traditions-and-culture.com/chinese-toilet-training.html (be advised: it is english only and really gross!)
Am schlimmsten war allerdings die Luft in Beijing. Vielleicht hatten wir einfach Pech, andererseits schien es für alle anderen ziemlich normal... Man läuft rum, hat eine Sicht von maximal 50 Metern, alles weiter weg verschwimmt einer grauen Suppe. Zuerst denkt man: Ah, ist neblig heute. Etwas später denkt man: Der Nebel ist aber ziemlich dreckig. Und wenn es den ganzen Tag (und dann noch 4 weitere Tage) genau so bleibt, nicht richtig hell wird, man kein Stückchen Himmel sieht, die Sonne durch den Smog überhaupt nicht mehr durchkommt, bemerkt man auch irgendwann den Dreckgeschmack im Mund und weiss, dass es einfach die Luftverschmutzung und kein komisches Wetterphänomen ist.
Man fühlt sich permanent dreckig und hat immer den Gedanken, seiner Gesundheit gerade ziemlich zu schaden. Wirklich schockierend ist aber, dass es für chinesische Verhältnisse letzte Woche noch nichtmal so schlimm war. Keiner dort ist mit Maske rumgelaufen oder so.
Zum Vergleich zwei Fotos die wir einfach mal so aus dem Taxi bzw. unserem Auto raus gemacht haben: Oben Beijing an unserem Abreisetag und unten Seoul - nur einen Tag später - an unserem ersten Tag wieder zu Hause.
BEIJING - 8. Juni 2013 |
SEOUL - 9. Juni 2013 |
Ich weiß GANZ SICHER wo ich lieber wohne!
Meine stehende Rede: Korea liegt in (wie das früher hieß) Hinterindien. Kein Vergleich mit China, Thailand, Indien, Burma und wie die alle heißen. Am Ehesten noch mit Japan, aber davon überzeugt Ihr Euch selbst. Aber wie Du schon schreibst, Beijing ist nicht repräsentativ für China.
AntwortenLöschenDas mit dem Smog ist aber schon schlimm. Und die Tisch Manieren habe ich sozusagen als touristische Attraktion gesehen. Dein Bericht ist, wie ich ahne, noch einigermaßen objektiv gehalten, aber wie immer sehr kurzweilig zu lesen. Deinen Schlusssatz kann ich nachvollziehen. Danke für die Arbeit, die Du Dir machst. Liebe Grüße von Catherine und Helmut
Für uns ist Jonathan aber ein ebenso großes Highlight wie für die Chinesen!!! LG Opa Peter und Oma Conny
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