Donnerstag, 10. September 2015

TOURIST IN YOUR OWN TOWN - Part 1


Jetzt sind wir schon so lange in Seoul (2 3/4 Jahre) und inzwischen richtig heimisch geworden. Aber wie es so ist, kennt man sich in der eigenen Heimat zwar gut aus, aber die typischen Touristen-Spots und Touristen-Angebote nimmt man doch nicht so wahr. 
Ich war zum Beispiel noch nie in Winterberg Ski fahren... Ich war auch noch nie in Ramsbeck im Besucher-Bergwerk... Ok, kürzlich war ich auf den Bruchhauser Steinen, aber das auch nur weil andere Besucher dabei waren!
So ähnlich geht es uns inzwischen hier in Seoul. Man kennt seine täglichen Wege, man hat so seine Lieblingsparks und -spots für das Wochenende, die Kinder haben ihre Lieblingsspielplätze und so weiter...

Höchste Zeit also mal wieder die "Touristen-Brille" aufzusetzen und eine neue Perspektive zu bekommen. Die neue Perspektive war in diesem Fall, die Straßen Seouls mal nicht mit dem eigenen Auto oder mit dem Taxi zu erkunden, sondern von etwas weiter oben - genauer gesagt aus dem oberen Stockwerk eines Doppeldecker-Stadtrundfahrt-Buses! Und wir hatten auch noch Glück und konnten in der ersten Reihe sitzen!


Der Seoul City Tour Bus hat verschiedene Routen (man kann sogar auch eine Abend- bzw. Nachtfahrt machen), startet aber immer in der Nähe von Gwanghwamun und man kann an allen Haltestellen "hop on" und "hop off" machen - das Ticket gilt den ganzen Tag.

Viele der ungefähr 15 Stops entlang der von uns ausgesuchten Route ("Panorama Tour") kannten wir schon, und dennoch sah es aus dem Bus irgendwie alles anders aus. Hier ein paar Eindrücke:
SFC - Seoul Financial Center
Seoul City Hall
Blick zum Namsan Tower
Blick von der Hannam-Daegyo Richtung Seoul Forest
Banpo-dong, Seocho-gu
63 Building - Yeouido
Aus Richtung Yeouido nach Norden
Ein ganz normaler Nachmittag in Hongdae - mit Straßenmusik
Die Kinder hatten mächtig Spaß - besonders Jonathan fand den Doppeldeckerbus echt spannend - und ich denke die Bus-Tour wird von mir jetzt in das "Standard-Programm" für unsere Besucher in Seoul aufgenommen ;-)

FLASHBACK: Urlaub auf Boracay

Bereits im März diesen Jahres sind wir in die Philippinen gereist, die schon lange auf unserer gedanklichen "Wunsch-Reise-Liste" standen.

Die Philippinen bestehen aus über 7.000 Inseln, da scheint die Auswahl welche man denn bereisen möchte erstmal schwer. Sobald man aber "schönste Strände auf den Philippinen" googelt, wird die Auswahl etwas kleiner und der Name Boracay taucht sehr bald und sehr weit oben auf.
Boracay ist eine nur ca. 10 Quadratkilometer große (oder eben kleine) Insel die zur Provinz Aklan gehört und gemäß Internetrecherche wunderschön sein soll.
 
Nach ein wenig mehr Infosuche stand fest: Boracay ist das perfekte Reiseziel für unsere erste Flugreise zu Viert (Jakob war im März gerade 5 Monate alt)! Nur ca. 4 Flugstunden von Seoul, nur eine Stunde Zeitverschiebung, im März deutlich wärmer als Korea aber noch nicht zu heiß, sehr kinderlieb, klein und übersichtlich, bestens geeignet für einen entspannten Strandurlaub!

Nachdem wir sehr gute und günstige Flüge gefunden und gebucht hatten, entschlossen wir uns unsere 9 Tage auf der Insel zu splitten und in zwei verschiedenen Hotels zu verbringen. Ein bischen Abwechslung darfs dann bei aller Faulheit trotzdem sein ;-)
Für die ersten 5 Tage buchten wir in einer kleinen Anlage an der Ostküste der Insel (Bulabog Beach) und die restlichen 4 Tage entschieden wir uns für ein größeres, aber sehr exklusives Resort am nord-westlichchsten Zipfel von Boracay. Ein Hotel am sehr beliebten White Beach haben wir absichtlich vermieden, da es wirklich eine Party-Meile ist... Nix gegen Party, aber wenn am Ende zwei kleine Kinder wegen wummernder Bässe neben oder unter uns nicht schlafen können, kommt wohl keine rechte Urlaubsstimmung auf...

Nach einem doch recht langen Anreisetag kamen wir erst spät und im Dunkeln in unserem ersten Hotel an und konnten nicht mehr viele Eindrücke sammeln. Als wir dann aber am nächsten Morgen die Vorhänge unseres Zimmers aufzogen, wurden wir von diesem Anblick begrüßt:



Die Frage was wir den Tag über machen, stellte sich hier wohl nicht... für Jonathan gab es nur eine Option: Sand buddeln und Schwimmen den ganzen Tag!

So sehen zufriedene Männer aus :-)
Die Lage des Hotels und unser Beachfront-Zimmer waren grad für die Kinder einfach traumhaft. Was allerdings nicht so toll war in diesem Hotel, war das Frühstück. Aber mit dem Shuttle-Bus des Hotels war man in 10min am White Beach und dort gab es reichlich leckere Optionen... Zum Bespiel wunderbare Pancakes...


Nach ein paar Tagen relaxing am Strand und Schwimmen sowie dem ein oder anderen Ausflug an den White Beach und in die D-Mall, stand unser Umzug in das zweite Hotel an. Hier haben wir uns wirklich was gegönnt... ich kann mich nicht erinnern, dass ich schonmal in einem so schönen Hotel war. Die Anlage, die Zimmer, aber vor allem der Service und die Freundlichkeit des Personals waren einfach überwältigend!!!

WELCOME! Am hoteleigenen Bootsanleger
Unser Zimmer
Ein Teil des Hotelstrands
Die Hotelanlage - ganz besonders toll sind die Baumhäuser (oben im Bild); die waren allerdings nicht in unserem Budget
Der Privatstrand des Hotels
Die Poolanlage
Der Garten mit Hängematten zwischen den Palmen - my preferred spot :-)
Das Hotel hatte auch tolle Aktivitäten und Ausstattung für Kinder. Es gab einen wirklich großen Indoor-Spielplatz (mit Aufsichtspersonal), der besonders für die Mittagshitze gut geeignet war und jeden Tag wurden Mitmach-Aktivitäten angeboten. Hier zeigt Jonathan ganz stolz die Kekse die er in einer Nachmittags-Session gebacken hat.

Alle rundum zufrieden - das Baby auch!



Eines der Highlights auf der Westseite der Insel, wo sich das Shang-ri La und weiter im Süden auch der White Beach befinden, ist der Sonnenuntergang! Die Sonne fällt regelrecht in das Meer so schnell geht es, aber es ist einfach toll anzuschauen mit den Füßen im Sand und einem Cocktail in der Hand :-) Aus diesem Hotel haben wir uns - wohl verständlicherweise - kaum noch rausbewegt und einfach die Tage genossen!


Es war eine wunderschöne Zeit und genau das richtige Reiseziel für einen sehr ruhigen, entspannten Strandurlaub. Darüber hinaus war es die erfolgreiche "Probe-Reise" zu Viert, die wir uns erhofft und gewünscht hatten!

Warum Probereise?!? Na ja, zwei Monate später ging es für uns nach Thailand, allerdings mit etwas anderen Rahmenbedingungen - mehr dazu zu einem späteren Zeitpunkt :-)

Freitag, 4. September 2015

Wochenendausflug - Donghae und Umgebung

Freitag abend um 23 Uhr saß ich mit Roland am Rechner und wir haben ein Hotel ausgesucht... Samstag früh um 9 Uhr saßen wir im Auto Richtung Ostküste...

Wieder mal recht spontan - wie wir das ja gern mal machen - haben wir uns letztes Wochenende entschlossen, das schöne Wetter zu nutzen und die Stadt für ein Strandwochenende an der Ostküste zu verlassen.
Nachdem wir Sokcho und Gangneung schon besucht hatten, ging es diesmal etwas weiter südlich nach Donghae und Samcheok. 

Auf der Hinfahrt hatten wir leider einiges an Stau und haben vier Stunden gebraucht bis wir in Samcheok ankamen. Kaum angekommen gab es dann aber Entspannung und Urlaubsfeeling pur. Wir haben unser Zelt am Strand aufgeschlagen und den Rest des Nachmittags dort verbracht.
Feiner Sandstrand, blaues Meer, eine leichte Brise - HERRLICH!

Die Männer und das Meer :-)
Nachdem wir gegen abend in unser Hotel eingecheckt hatten, wollten wir dann noch unbedingt Fisch und Seafood essen. Nichts leichter als das! In der "Market Street of Sliced Raw Fish Restaurants" (heißt wirklich so, nicht erfunden!!!) fanden wir schnell ein gut besuchtes "Boden-Sitzer-Restaurant", dass einen einladenden Eindruck machte. Und dann wurde mächtig aufgetischt! Sehr lecker (nur bei den Octopus-Armen die noch gezappelt haben, habe ich gezögert...)




Am Sonntag Vormittag sind wir dann ins Mureung Valley (무릉계곡) gefahren und dort gewandert. Dieses Tal wird auch der "Koreanische Grand Canyon" genannt. Obwohl die Ähnlichkeit mit dem Grand Canyon nur darin besteht, dass beide Täler durch Wasserausspülungen entstanden sind, ist das Mureung Valley eine wunderschöne, bewaldete (schattenspendende) Gesteinslandschaft in der es sich gerade jetzt im Sommer toll wandern und picknicken lässt.



 

Wir haben eine ca. 5km lange Wanderung zu den sogenannten Twin Falls gemacht. Diese beiden direkt nebeneinander liegenden Wasserfälle sind wirklich sehenswert und die doch etwas beschwerliche Wanderung (gerade für Kinder) wert. Jonathan hat aber gut durchgehalten und musste nur ein wenig auf dem Rückweg mit Gummibärchen bestochen werden.
Twin Falls im Mureung Valley

Wie immer in Korea sind am Ende einer Wanderstrecke Restaurants nicht weit und wir haben uns dann mit einem Mittagessen bei tollem Ausblick auf den Fluss der durch das Mureung Valley fließt gestärkt.

Anschließend ging es zum Chuam Beach. Highlight ist hier der sogenannte Candle Stick Rock (촛대바위), der genauso aussieht wie sein Name andeutet.

Candlestick Rock am Chuam Beach

Den Nachmittag haben wir dann wieder am Strand verbracht; diesmal am Mangsang Beach etwas weiter nördlich von Donghae. Wir waren fast die Letzten die den Strand in der Abenddämmerung verlassen haben... es war einfach so ein herrliches Urlaubsgefühl und ich glaube wir haben uns alle Vier gewünscht, dass das Wochenende doch bitte einen Tag länger sein könnte!
Nach dem Abendessen ging es dann allerdings zurück nach Seoul. Beide Kinder haben den größten Teil der Fahrt zufrieden geschlafen und bestimmt vom Sandburgen-Bauen und Schwimmen im Meer geträumt!

Tip: Unser last minute gebuchtes Hotel war übrigens wirklich toll; können wir nur weiterempfehlen! Gute Preis-Leistung, ganz frisch renoviert und allerlei Annehmlichkeiten die in koreanischen Hotels nicht unbedingt üblich sind (während sie in Europa zum Standard gehören...) -> Hyunjin Tourist Hotel in Donghae

Welcome back!

Seit vier Wochen sind wir nach unserem langen Sommerurlaub (7 Wochen) in Deutschland wieder zurück in Korea! Vier Wochen um sich wieder einzugewöhnen - sich wieder auf das Wetter, die Leute und die Stadt einzustellen. Vier Wochen um von deutscher Dorfidylle wieder in der koreanischen Großstadtrealität anzukommen...
Und was soll ich sagen? Mein kleiner "Korea-Überdruss" von vor den Sommerferien ist verflogen. Wir sind wieder zuhause!
Mit neuen Ideen, neuer Motivation und neuer Energie!


In den letzten vier Wochen habe ich bzw. haben wir schon so viel gemacht wie sonst manchmal in einem halben Jahr nicht ;-)
  • Wir haben ein sehr spontanes "Mini-Urlaubs-Wochenende" an der Ostküste verbracht
  • Ich war zum ersten Mal auf einem Konzert in Korea
  • Ich war am Abend so oft aus wie sonst in einem ganzen Jahr ;-)
  • Meine Jogging-Motivation hält an (2-3 Mal die Woche und inzwischen habe ich sogar schonmal die 10km Marke überschritten)
  • Wir haben wunderbare Zeit mit Freunden verbracht die wir über den Sommer sehr vermisst haben
Tja und dann war da dieser eine Punkt auf meiner gedanklichen To-do-Liste, der da schon eine ganze Weile rumgeschwirrt war, aber den ich nie erledigt - ja nicht einmal wirklich in Angriff genommen habe:
DIESEN BLOG endlich wieder aufleben lassen! Nach über einem Jahr ohne einen neuen Post (was in Blogger-Zeitrechnung etwa einem ganzen Leben entspricht) soll es an dieser Stelle endlich wieder regelmäßige Neuigkeiten geben von den "Koreanern" wie wir inzwischen liebevoll von Freunden & Familie in Deutschland genannt werden.  
Also los geht's!

P.S. Als kleines Update für diejenigen von Euch, die es noch nicht wissen... Einer der Gründe warum dieser Blog zu so einem vernachlässigten Baby geworden ist: Wir haben ein neues reales Baby :-) Ja, seit letzten Oktober erleben wir alle Ups and Downs unseres Korea-Abenteuers zu Viert!